Wer unterstützt die, die sich um pflegebedürftige Eltern kümmern?

Insgesamt geben 40,4 Prozent der Menschen in der zweiten Lebenshälfte an, noch mindestens ein lebendes Elternteil zu haben. Das sind etwa 17,9 Millionen Menschen. Von allen Personen in der zweiten Lebenshälfte pflegen und unterstützen Insgesamt 6,8 Prozent ein oder sogar beide Elternteile. Doch wer unterstützt die pflegenden Kinder dabei?

Die meisten Pflegebedürftigen in Deutschland werden zuhause versorgt. Dies liegt teilweise an der Ausrichtung der sozialen Pflegeversicherung, aber auch an den Wünschen der meisten Pflegebedürftigen. Darüber hinaus fühlen sich erwachsene Kinder oft verpflichtet, die Unterstützung und Pflege ihrer alternden, pflegebedürftigen Eltern zu übernehmen. Doch ist die Pflege oft sehr aufwändig, führt zur Reduktion oder Aufgabe des Jobs und zu gesundheitlichen Belastungen. Mit den Daten des Deutschen Alterssurveys wurden Personen ab 43 Jahren, die ihre Eltern pflegen, befragt, wie sich ihre Pflegearrangements zusammensetzen. Dabei konnte ermittelt werden, dass fast jede*r Fünfte die Pflege und Unterstützung alleine trägt. Meistens jedoch kommen zwei bis vier weitere Personen oder Personengruppen hinzu, die sich an den Pflege- und Unterstützungsaufgaben beteiligen.

Zusätzliche Unterstützungs- und Pflegepersonen im Pflegearrangement der pflegenden Kinder ab 43 JahrenDeutsches Zentrum für Altersfragen
Zusätzliche Unterstützungs- und Pflegepersonen im Pflegearrangement der pflegenden Kinder ab 43 Jahren
Deutsches Zentrum für Altersfragen

In der Mehrheit der Fälle (84,2 Prozent) sind weitere Familienmitglieder Teil des Pflegearrangements, was die enorme Bedeutung der familial erbrachten Pflege unterstreicht. Und in knapp der Hälfte ist ein ambulanter Pflegedienst beteiligt. Zudem spielen Dienstleister wie Haushaltshilfen und Essen auf Rädern eine wichtige Rolle.

Nicht zu vernachlässigen ist auch die Unterstützung von Personen aus dem Freundes-/Bekanntenkreis oder aus der Nachbarschaft (27,5 Prozent). Ein Potenzial, dem auch künftig große Bedeutung zugeschrieben wird, wenn es darum geht, den steigenden Pflegebedarf zu decken und auch Menschen ohne familiären Anschluss, etwa Singles oder Kinderlose, zu versorgen.

Die Ergebnisse zeigen auch, dass beispielsweise Ehrenamtliche, teilstätionäre Pflegeeinrichtungen und 24-Stunden-Pflegekräfte eine nur untergeordnete Rolle spielen.

Quelle: Deutsches Zentrum für Altersfragen